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Blasen Konfetti

Zwänge | Neurotische und somatoforme Störungen

Gerade in den frühen Prägungsphasen unserer Kindheit werden einige wichtige Freiheitsbereiche, aber auch Grenzen und Regeln angelegt. Erfährt man eine gesunde Balance aus Wünschen und Grenzen, spricht man von einer gelungenen Entwicklungsphase, die das Reaktionsprogramm für das weitere Leben festigt.

Läuft dabei etwas schief, ist das Kind noch lange nicht in den Brunnen gefallen, die Korrektur erfolgt z.B. mit Umgebungseindrücken, Rollenvorbildern und der weiteren Prägung.

 

Manchmal jedoch entstehen tieferliegende, frühkindliche Konflikte – oft im Zusammenhang mit Autonomie und Abhängigkeit- die fixiert werden und bis ins Erwachsenenalter bestehen. Sie erzeugen Angst und Spannung, besonders, wenn sie durch bestimmte Auslöser/Situationen getriggert werden.

 

Wenn die Psyche die Fernbedienung hat

Um diese Angst zu neutralisieren, findet die Psyche zuweilen kreative Formen, diese Spannung und innerpsychischen Konflikte ins Körperliche zu verschieben (Konversionen) und z.B. durch Zwänge abzubauen. Die Entlastung gelingt allerdings nur kurzfristig. 

Die Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen (wie z.B. beim Wasch- oder Kontrollzwang) können extrem quälend für die Betroffenen und Angehörigen sein, wenn sie „gezwungen“ sind, stereotype Rituale abzuarbeiten oder Grübelkarussell im Kopf zu fahren, um die Angst zu reduzieren. Ein normales Familienleben oder Arbeiten ist dann kaum noch möglich.

 

Genauso gut können sich ungelöste Konflikte auch in einer Reihe von Symptomen äußern, die eine psychische Ursache haben, aber als körperlich empfunden werden, den somatoformen Störungen. Krankheitsangst, chronische Schmerzen und körperliche Fehlfunktionen bestimmen dann die täglichen Gedanken.

 

Die Linderung und der richtige Umgang mit den belastenden Empfindungen und Spannungen sind die ersten Ziele in der Therapie. Wenn die Entscheidung darüber getroffen ist, ob auch eine medikamentöse Behandlung erdorderlich ist, um das Gleichgewicht wieder herzustellen, arbeiten wir bevorzugt verhaltens- und hypnotherapeutisch, um Kopf und Körper auf einen neuen Umgang mit Anspannung und Angst zu konditionieren und so das tägliche Leben weitgehend zu normalisieren.  Wenn sinnvoll und indiziert, machen wir uns im zweiten Schritt auf die Suche nach dem verdeckten Urkonflikt, der zu permanenten Konversionsreaktionen der Psyche geführt hat, um die psychische Balance auch langfristig aufrecht zu erhalten.

Wer belastet ist, möchte sich ungern durch eine Flut von komplexen Informationen graben. Vereinbaren Sie deshalb einen Termin für unser erstes Gespräch, um gemeinsam und ausführlich alle Fragen zur Diagnose und Behandlung von Zwangs- und somatoformen Störungen zu besprechen.

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